Der Fluch des dunklen Prinzen – B.E. Pfeiffer
Weltenvorstellung
Titel:
Der Fluch des dunklen Prinzen
Autorin:
B.E. Pfeiffer
Verlag:
Sternensand Verlag
Cover:
Jasmin Romana Welsch
Seiten:
402
Formate:
eBook, Taschenbuch
Erscheinung:
09. August 2019
Klappentext
Ein Fluch, der ein Königreich ins Verderben stürzen könnte.
Eine Prinzessin, die um Hilfe fleht.
Und ein Prinz, dem alle Mittel recht sind, nach der Krone zu greifen.
Für Prinz Liam bedeuten Gefühle Schwäche, daher holt er sich nur Mägde ins Bett, die ihm ein schnelles Vergnügen bieten können. Er ist der dunkle Prinz, der Zweitgeborene, auf dem ein grausamer Fluch lastet, denn sein Schicksal soll es sein, das Land zu verwüsten, um den Thron zu erringen. Die Untertanen fürchten ihn und seine mächtige Magie – keine gute Voraussetzung, um König zu werden. Liam sucht daher nach einer Möglichkeit, den Fluch zu umgehen und dennoch die Krone für sich zu gewinnen, doch dabei muss er gegen seinen Bruder bestehen. Als eines Tages Prinzessin Celeste aus dem verbündeten Königreich an den Hof kommt, gipfelt der brüderliche Wettstreit darin, dass sie beide um die Gunst der Prinzessin buhlen. Nur besitzt diese eine Waffe, gegen die selbst ein dunkler Prinz nicht gefeit ist: Liebe.
Rezension
Wenn Hades zukünftig mit Liam kuscheln darf
Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich dem Schreibstil und den grundsätzlich verschiedenen Welten von Betty voll und ganz verfallen bin.
Lange Zeit konnte Hades (Götterherz) seinen Platz auf dem Podest meiner liebsten, pfeifferschen Geschichte verteidigen, denn auch wenn zum Beispiel „Aschenglitzer“ ein wunderbares Abenteuer darstellt, herangereicht an mein geliebtes „Götterherz“ hat es dagegen nie.
Doch jetzt ist da Liam. Der dunkle Prinz, der alles gehörig auf den Kopf stellt. Hades, pass auf, denn ab jetzt darfst du mit Liam auf dem Podest kuscheln!
Die Story rund um Liam ist so aufgebaut, dass wir die Geschichte aus der Sicht des vermeintlichen Bösewichts erfahren – Liam ist nämlich der dunkle Prinz. Seit jeher liegt ein Fluch auf dem Zweitgeborenen eines männlichen Zwillingspaares wird in Padum gefürchtet – vor allem jene, die grüne Augen besitzen; denn diese Zweitgeborenen werden – so hat es die Vergangenheit bereits bestätigt – von ihrer Machtgier und dem Verlangen nach dem Thron in den Wahnsinn getrieben und bekriegen ihre Brüder so lange, bis sie auf dem Thron sitzen.
Es war unheimlich spannend, der Geschichte zu folgen, zu erfahren, was dies für Liams Zukunft bedeutet und wie Magie, Prophezeiungen und Flüche ineinandergreifen. Dennoch wurde ein spannender Spielraum in die Story gewebt, sodass man durchaus mit Liam auf eine bessere Zukunft hoffte. Vor allem dann, als Celeste an den Hof kam.
Zwei Kerle und eine Prinzessin
Da haben wir sie: die perfekte Dreiecksgeschichte. Was sich direkt nach Kritik anhört, ist hier aber anders. Denn es machte so unglaublich viel Spaß den Eroberungsversuchen der beiden Brüder zu folgen; dies lag nicht zuletzt daran, dass es zwar auch einen recht wichtigen Teil der Story ausmachte, jedoch nicht zu sehr auf die Spitze getrieben wurde. Sie war präsent und ebnete den Weg für den weiteren Verlauf der Geschichte, jedoch wurde sie immer wieder begleitet von ganz viel Magie und bot mir als Leserin einiges an Hintergrundwissen zum Weltenaufbau. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, die Sagen, Geschichten und das Königreich, in dem Liam lebt, sowie alles, was drum herum liegt, zu kennen. Für die Stunden, in denen ich dort verweilte, hatte ich tatsächlich das Gefühl, einfach mittendrin zu sein und über die Bräuche, Sitten und das Land bescheid zu wissen – so als ob ich jeden Moment einfach selbst in die weite Welt hinausstiefeln und darin leben könnte. Es war wunderbar, wie B.E. Pfeiffer dies erneut durch ihren Schreibstil – indem sie eine einzigartige Verknüpfung von Dialogen und Infos zur Welt schafft – bewerkstelligt hat.
Vor allem bei Götterherz fiel mir dies bereits auf – hier ist es ihr mindestens genauso gut gelungen.
Zudem schaffte die Autorin erneut eine Welt, die nicht einzigartiger hätte sein können. Bei Betty habe ich wirklich nie das Gefühl, etwas Ähnliches schonmal irgendwo gelesen zu haben.
Alle Charaktere, insbesondere Liam, Celeste und Kieran, hatten so unglaublich viel Tiefe, dass ich das Gefühl hatte, sie ganz genau zu kennen – sowohl ihre guten, als auch ihre düsteren Seiten – und ihre Geheimnisse.
Und was war da jetzt mit „erotisches Märchen“?
Nun ja. Innerhalb des inneren Kreises rund um Betty wurde immer wieder über die „Masse“ der erotischen Szenen gesprochen, die wir im Verlauf der Geschichte mit Liam erleben würden. Ist es komisch, wenn ich sage, dass ich danach quantitativ mehr erwartet hätte? Qualitativ und schreibstiltechnisch kann ich da absolut nicht meckern, denn ich weiß nun, warum Betty wohl immer noch mit glühenden, hochroten Ohren herumläuft. Uhlala. ABER – was ich gemerkt habe, ist, dass die Geschichte nicht darauf ausgelegt ist, mit diesen Szenen zu ködern. Denn „Der Fluch des dunklen Prinzen“ lebt von seiner Magie, seinem Abenteuer und seinen Geheimnissen. Nicht von den erotischen Szenen, weswegen sie manchen Lesern vielleicht als überflüssig erscheinen werden.
Für mich war es einfach schön zu lesen 😀
Zum Thema „Märchen“ kann ich nur sagen, dass ich es nicht als ein Märchen empfinde. Klar, es gibt Prinzen, eine Prinzessin, Magie und einen bösen Gegner. Jedoch ist das hier trotz allem eher in Richtung Fantasy einzuordnen, da es eben so viel mehr ist als ein reines Märchen.
Fazit
B.E. Pfeiffer konnte mich mit „Der Fluch des dunklen Prinzen“ restlos begeistern und steht nun mit „Götterherz“ auf Platz 1 meiner liebsten pfeifferschen Bücher.
Ich liebe den Schreibstil, der mich vom ersten Satz an mitreißt, ich liebe die Detailliertheit, die Betty im Worldbuilding an den Tag legt und ich liebe die so echt wirkenden Charaktere, mit und vor allem durch ihre Ecken und Kanten.
„Der Fluch des dunklen Prinzen“ ist eine epische Fantasygeschichte, die unheimliche Freude bei der Erkundung der ausgeklügelten, mystischen und vor allem magischen Welt bereitet.