Rezension

Die Blutkönigin – Sarah Beth Durst

Heute stelle ich das Buch „Die Blutkönigin“ von Sarah Beth Durst vor und rezensiere ebendieses.
Der folgende Text könnte Spuren von Spoilern enthalten.

Buchvorstellung

Titel: Die Blutkönigin

Autorin: Sarah Beth Durst

Verlag: Penhaligon

Erscheinungsdatum: 30.10.2017

Seiten: 544

Preis: 15,00€

 

Inhaltsangabe

Sie ist die größte Königin aller Zeiten – doch zu welchem Preis?

Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei dem Versuch, zerfetzt von den Klauen und Zähnen der Elementare. Daleina ist bei weitem nicht die mächtigste der potentiellen Erbinnen der Königin. Doch dann wird ausgerechnet jener Mann ihr Mentor, der die amtierende Königin liebt – und von ihr verraten wurde …

Erster Abschnitt 

Vertrau nicht dem Feuer, denn es wird dich verbrennen.
Vertrau nicht dem Eis, denn es wird dich erfrieren.
Vertrau nicht dem Wasser, denn es wird dich ertränken.
Vertrau nicht der Luft, denn sie wird dich ersticken.
Vertrau nicht der Erde, denn sie wird dich begraben.
Vertrau nicht den Bäumen, denn sie werden dich zerfetzen,
zerreißen, zerfleischen, bis du tot bist.

Es ist ein Kinderlied. Du springst über ein Seil, schneller und immer schneller und zählst dabei die Geister auf, einen nach dem anderen. Wenn du über das Seil stolperst, dann ist es der zuletzt Genannte, der dich eines Tages töten wird: Feuer, Eis, Wasser, Luft, Erde oder Holz.

 

Rezension

Bei diesem ersten Abschnitt habe ich bereits eine leichte Gänsehaut bekommen. Sarah Beth Durst stellt Dich hier direkt vor vollendete Tatsachen – in der Hinsicht, wie grauenvoll und elementarbestimmt die Welt von Daleina ist.

Story

Die Welt von Daleina – Aratay – ist unglaublich detailliert beschrieben. Ich liebe an dem Buch besonders, dass der Leser Daleina über bestimmt 10 Jahre hinweg begleitet – von einem kleinen Mädchen, dass ihr ganzes Dorf durch die Elementargeister verliert, bis hin zu einer jungen Frau, die Königin werden möchte… oder doch nicht?

Daleina ist eine Kämpferin. Trotz ihrer eher schwachen Fähigkeit, die Elemtargeister zu lenken und sie sich zu nutze zu machen, kann sie diese „Defizite“ durch klares Denken, Teamwork und Nutzung der Umgebung sowie taktisches Vorgehen ausgleichen. Nach Jahren des harten Trainings an der Akademie erkennt auch Meister Ven Daleinas geschicktes Umgehen mit ihren sonstiges Talenten und bildet sie als eine zukünftige Thronanwärterin aus, was Daleina niemals für möglich hielt, da sie immer davon ausging, dass nur große und ausgeweitete Gaben beim Umgang mit den Elementargeistern wichtig wären. Doch so erfährt sie neue Blickwinkel, wie sie mit ihrer Form der Begabung am besten umgeht und wächst immer mehr in die Rolle der Thronanwärterin hinein.
Ab hier beginnt erst der richtige Kampf – auch ums Überleben.
Trotz dieser beschriebenen, sehr langen Zeitspanne kam mir die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu langgezogen vor. Jedes Kapitel im Buch und somit in Daleinas Leben sind gefüllt mit Informationen, die für den weiteren Verlauf der Story unumgänglich sind.

Weltenaufbau

Renthia ist die gesamte Welt, in der das Buch spielt. Aratay ist das „Land“, in dem Daleina wohnt und ausgebildet wird.

Wie oben in dem ersten Abschnitt des Buches schon zu erfahren ist, gibt es die sogenannten Elementargeister; sie sorgen sowohl für Zerstörung als auch für Wachstum.
Frauen sind in Renthia die einzigen Wesen, die die Gabe zur Beeinflussung der Elementare entwickeln können. Je nach Ausprägung werden sie schlussendlich entweder Dorfhexe, zur Grenzschützerin oder als Thronanwärterin ausgebildet. Um auf die Akademien im Land zu kommen, gibt es einmal im Jahr eine Prüfung. Wer diese besteht und von der Direktorin abgesegnet wird, darf an der Vorausbildung – in der die theoretischen und praktischen Kenntnisse vermittelt werden – teilnehmen. Nur die besten werden letztlich von Meistern als Thronanwärterinnen ausgebildet und nur die Beste kann Königin werden, sobald die alte Herrscherin stirbt. Wer die Beste ist, wird von den Elementargeistern entschieden und ebendiese wird von ihnen berufen, da sie von da an auf die Befehle der Königin hören müssen – wie das aber funktioniert, wenn Elementare zum großen Teil auf Tod und Zerstörung aus sind… das darfst du selbst herausfinden, wenn du „Die Blutkönigin“ lesen wirst.

Schreibstil

Der Schreibstil ist unglaublich gut und flüssig zu lesen, jeder Gedankenstrang ist nachvollziehbar und die Gedanken/ Gefühle sowie das Verhalten von Daleina sind so real beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, selbst in ihrer Haut zu stecken. Der Handlungsstrang ist logisch, konsequent durchgezogen und besitzt einen roten Faden – deswegen macht diese lange Zeitspanne, in der das Buch spielt erst Sinn.
Des Weiteren gelingt der Autorin der Perspektivenwechsel – zwischen der herrschenden Königin, Daleina und Ven – auf den 544 Seiten grandios – jede Seite verbirgt neue Informationen und nach und nach setzt sich das Puzzle aus den Gefühlen der einzelnen Charaktere sowie der Handlung zusammen.

Fazit

Alles in allem ist die Geschichte definitiv nicht langweilig – immer wieder packten mich unerwartete Wendungen und Erkenntnisse; regelmäßig stieß ich zusammen mit den Protas auf weitere Gefahren oder stolperte über einen neuen wichtigen Teil des Buches.
Ich habe bei diesem Buch mitgefiebert, mitgefühlt, bin durch die Wälder von Aratay gestreift und war ganz nah an der Entwicklung Daleinas über ein Jahrzehnt hinweg dabei.
Ein Wort? E I N M A L I G! ?

Ich freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung, die Ende diesen Jahres (26.11.2018) erscheint.