Rezension

Doll Hunters: Gejagt – Saskia Reymann

Weltenvorstellung

Titel:
Doll Hunters: Gejagt 
Autorin:
Saskia Reymann  
Verlag:
Hawkify Books
Cover: 
Jaqueline Kropmanns
Seiten:
351
Formate:
eBook
Erscheinung:
18. April 2019

Klappentext

Wir befinden uns im Jahre 2034.
Die Regierung verwandelt immer mehr Menschen mit Hilfe eines implantierten Chips in sogenannte Dolls und nimmt ihnen damit den eigenen Willen. Sie gehorchen, ohne zu hinterfragen.
Aber es gibt die Hunters. Eine rebellische Organisation, die versucht die Regierung zu stoppen.
Das Suchen und Töten der Dolls soll die Regierung und deren Pläne aufhalten.

Mittendrin befindet sich Scar, die mit ihrem Vater in die USA gezogen ist, um dort zu studieren und zu versuchen einen schweren Verlust aus ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Doch bald muss sie erkennen, dass ihr Vater weitreichende Geheimnisse hat.

Auf der Suche nach Antworten taucht sie in eine gefährliche Welt voller dunkler Machenschaften ein und gerät dabei zwischen die Fronten der Hunters und der Regierung. Wem kann sie wirklich trauen?

Rezension

Danke an Hawkify Books für das Vorab- bzw. Rezensionsexemplar!

Geschichte 

»Doll Hunters: Gejagt« von Saskia Reymann ist eine Dystopie, die im Jahre 2034 spielt. Scar ist mit ihrem Vater gerade erst umgezogen, da er näher an seinem Arbeitsplatz leben wollte. Doch irgendetwas findet Scar am Verhalten und den Geheimnissen, die er um seine Arbeit macht, komisch und folgt ihm eines Tages kurzerhand.
Schlussendlich findet sie sich in einem Machtkampf der Regierung wieder, die Chips ins Gehirn einpflanzt, um die Menschen »friedlicher« zu machen. Deswegen wurden die sogenannten Hunters ausgebildet, die solche »Dolls« jagen und töten. Würden sie es nicht tun, würden die Dolls immer mehr Leute entführen und zur Regierung bringen.
Schlussendlich reichen alle Machenschaften und Intrigen aber viel weiter, als Scar es sich jemals hätte vorstellen können. 

Zu Beginn fand ich Scar ein wenig merkwürdig, ziemlich übermütig und ein bisschen zu misstrauisch. Ich wurde einfach in diese Welt geworfen und kam irgendwie nicht dahinter, warum sie nun so handelte, wie sie es tat. Im Laufe der Zeit fing ich jedoch an, ihre Gedankengänge zu verstehen.
Das rasante Tempo der Geschichte gefiel mir, denn direkt zog mich die aufgebaute Spannung in ihren Bann. Diese hielt sich dann auch die gesamte Zeit über – Raum zum Luftholen war eigentlich nie vorhanden. Entsprechend schnell riss mich die Welt mit sich und ich fand es genial, wie nach und nach die Geheimnisse aufgedeckt wurden. Nie zu wenig, aber auch nie zu viel, sodass noch genug Fragen für den Rest der Story offen waren.
Saskia Reymann versteht es zudem, ungeahnte Wendungen in die Handlung einzubauen. Natürlich wurde ich auf Dauer ähnlich paranoid wie Scar – was allerdings nicht gerade unberechtigt war. So vermutete ich hinter jedem Satz irgendeine Lüge oder Halbwahrheit. Hinter jeder Information steckten noch unzählige weitere Geheimnisse – meine Gedanken gingen dadurch regelmäßig auf Wanderschaft: Was könnte noch passieren? Was ist die Wahrheit? Ob das nicht vielleicht eine Lüge war? Wo ist der Haken?

Der Weltenaufbau ist im Übrigen wirklich gut ausgetüfelt – auf der einen Seite die Regierung mit ihren Chips und Dolls, auf der anderen Seite die Hunters, die diesen Vorgang stoppen wollen. Die Autorin lässt dich immer nur so viel wissen, wie sie Scar durchblicken lässt. Genauso wurde für mich eine atemberaubende Spannung erzeugt, weswegen ich die Geschichte nur selten aus der Hand legte.
Zu der Zeit habe ich drei Bücher aus dem Hawkify Books Verlag relativ zeitgleich gelesen und ich muss sagen, dass »Doll Hunters« die Welt war, die mich von allen drei Storys am meisten mitgerissen hat. 

Schreibstil 

Ganz am Anfang erfuhr ich als Leserin im Prolog die Vorgeschichte von Scar – bereits nach den ersten Worten hatte die Autorin mich an der Angel. Sie versteht sich darauf, trotz der scheinbar freudigen Kulisse eine unterschwellig wirkende Bedrohung aufzubauen. Eine Ahnung schimmerte hindurch, was gleich geschehen wird: Bereits im Prolog brachte mich Saskia Reymann dazu, einen Kloß im Hals zu spüren und zu Schluchzen. Nun könnt ihr euch vorstellen, wie gewaltig diese Autorin schreibt.
Diese Art des Stils behält sie während der ganzen Geschichte bei. Nicht nur aufgrund des spannenden Weltenaufbaus wollte ich mehr erfahren, sondern auch, weil ich dank des Schreibstils verstand, wie sich Scar fühlt, was sie erlebt. Ich wurde zu dieser Frau, denn ich konnte alles unheimlich gut nachvollziehen. 

Das Gefühl, eine Verbindung zur Geschichte aufbauen zu können, verstärkte sich zudem durch die Ich-Perspektive, die die Autorin verwendete.
Insgesamt bin ich begeistert von so einer bildgewaltigen Sprache und kann diese nur loben. 

Charaktere

Wie bereits erwähnt, bleiben die Charaktere keineswegs blass – selbst die hiesigen Antagonisten wuchsen mir ans Herz – einfach weil sie in diese Geschichte gehörten. Sie haben diese tatsächlich gelebt und zwar so, als würde ich als Leserin mittendrin stehen. Scars Freunde wurden auch zu meinen Freunden, ihre Feinde waren auch zu meinen Feinden.
Jede einzelne Person wurde für mich greifbar – das ist, was mir an einem Buch mit am wichtigsten ist. 

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Fazit

»Doll Hunters: Gejagt« von Saskia Reymann ist eine bildgewaltige Dystopie, die bei mir durch Spannungsaufbau, greifbaren Charakteren und einem genialen Weltenaufbau hundertprozentig punkten kann. Es hat Spaß gemacht, durch die Seiten zu fliegen und hautnah dabei zu sein, denn jede Emotion sprang sofort auf mich über und genau das ist es, was gute Geschichten schlussendlich ausmachen. 

Plüm vergibt für diese Welt folgende Sternenanzahl:
5/5