- Weg BAA -

by Annina Safran

„Nein“, dröhnte es in diesem Moment durch die ganze Welt, so dass der Boden vibrierte. Es war ein Chor aus Stimmen. Die böse Zauberin erzitterte nur für eine Sekunde. Beide blickten sich in die Augen. Plüm nutzte das Zögern der Zauberin und rollte sich geschickt zur Seite. Der Schuss ihrer Widersacherin ging ins Leere. Diese schrie voller Zorn auf. „Ihr wagt es, meinen Kampf zu unterbrechen?“ Sie hatte ihre Hand wie eine Waffe weiterhin auf Plüm gerichtet, blickte sich aber nervös um. „Wie könnt Ihr es wagen, Euch in diese Geschichte einzumischen. Das ist meine Geschichte und Ihr werdet mich nicht davon abhalten, das Weltenarchiv endlich zu zerstören!“ Plüm konnte es kaum fassen. Sie waren tatsächlich gekommen, um ihr zu helfen. All die Schöpfer der Welten des Weltenarchivs. Die Zauberin wirkte tatsächlich beunruhigt. Schnell griff Plüm in ihre Tasche und zog das Fläschchen mit dem Heiltrank heraus. Wie gerne würde sie das Mittel mit dem Schattenwesen teilen, aber sie brauchte es. Schmerzverzerrt griff sie sich wieder an die Brust. Die Zauberin hatte sie stark getroffen. Sie spürte wie ihre Kräfte immer weniger wurden. In diesem Moment spürte sie den Griff des Messers an ihren Fingerkuppen. Blitzschnell zog sie ihn hervor und warf ihn der Zauberin direkt in die Magengegend. Sie traf und die Zauberin wandte sich ihr erstaunt zu. Eine dunkle Flüssigkeit quoll aus ihrem Bauch. Sie starrte fassungslos darauf.
Plüm mobilisierte all ihre Kräfte und kroch zu dem Schattenwesen hinüber. Das Schattenwesen hatte sich zusammen gekrümmt und atmete nur noch röchelnd. Plüm erreichte es unter größten Schmerzen, aber sie schaffte es. Sie öffnete das Fläschchen und ließ die Flüssigkeit in den Mund des Wesens fließen. Das Wesen atmete erleichtert auf. „Bitte rette mich“, flüsterte sie, während ihr die Sinne schwanden. 
Sie nahm nur noch wahr, wie das Schattenwesen wuchs und wuchs und sich über die Zauberin beugte. Der Lärm war ohrenbetäubend. 

Als Plüm wieder zu sich kam, lag sie in ihrem Bett. Über ihr beugte sich eine Weltenschöpferin und flößte ihr gerade ihren Lieblingstee ein. Es duftete herrlich. „Was machst du hier?“, fragte Plüm matt, während sie artig die Flüssigkeit schluckte. Die Schöpferin lachte. „Wir haben Dir das Leben gerettet, indem wir Dich aus dieser Welt rausgeholt haben. Es war ganz schön knapp.“
Plüm riss die Augen auf. „Und die Zauberin?“
Die Weltenschöpferin lachte. „Immer nur um Deine Welten besorgt, was, liebe Plüm?“
Sie nickte schwach. Die Brust tat ihr immer noch weh, aber sie bemerkte, wie ihre Kräfte langsam wiederkamen.
„Das Schattenwesen hat die Zauberin vernichtet“, beruhigte sie sie. „Es ist vorbei!“ 
Plüm atmete erleichtert auf. 
„Ich habe alle zusammen getrommelt. Wir konnten es nicht zulassen, dass Dir oder Deinen Welten etwas passiert. Dafür haben wir sie ja schließlich erschaffen.“
Sie strich Plüm sanft über die Hand. „Dir geht es schon viel besser und deshalb darfst Du jetzt das essen, was Du am allerliebsten hast: Ein Brot mit Blaubeermarmelade.“
Beide mussten lachen und Plüm setzte sich auf. „Ganz dringend brauche ich jetzt ein Brot mit Blaubeermarmelade. Du kennst mich einfach zu gut!“

Ende

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