Harrowmore Souls: Zimmer 111 – Miriam Rademacher
Weltenvorstellung
Titel:
Harrowmore Souls: Zimmer 111
Autorin:
Miriam Rademacher
Verlag:
Sternensand Verlag
Cover:
Juliane Schneeweiß
Seiten:
260
Formate:
eBook, Taschenbuch
Erscheinung:
25. Oktober 2019
Rezensionsexemplar
Klappentext
Seltsame Dinge ereignen sich in der ländlichen Idylle Cumbrias im Nordwesten von England. Immer wieder werden dort verwirrte Menschen auf den Landstraßen aufgegriffen, denen nichts als das Hemd auf dem Leib und keinerlei Erinnerung geblieben ist.
Gibt es eine übernatürliche Ursache für das Phänomen?
Die Anwaltskanzlei ›Harrowmore Souls‹, die von Allison Harrowmore und ihrem Partner Conny Bligh geführt wird, erhält den Auftrag, diese Frage zu beantworten. Als ihr Weg die beiden selbst ernannten ›Anwälte für Geister‹ in das bescheidene Mayflower Hotel führt, sind sie der grausamen Wahrheit bereits gefährlich nahe gekommen …
Rezension
Mit keinen Erwartungen begonnen und eine neue, phänomenale Welt entdeckt
Dies war die erste Geschichte, die ich von Miriam Rademacher gelesen habe. Vom Klappentext nicht hundertprozentig überzeugt, habe ich mich eher widerwillig auf die Reise in diese Welt gemacht. Was bin ich froh, dass ich mich darauf eingelassen habe – ich hätte doch tatsächlich so viel geniales verpasst!
Harrowmore Souls ist ein Spin-Off von Banshee Livie und begleitet Allison sowie Conny auf ihr erstes gespenstisches Abenteuer als selbsternannte Anwälte für Geister. Ganz stilecht mit eigener Kanzlei versteht sich natürlich.
Recht schnell erfuhr ich die Ecken und Kanten sowie die Macken der beiden Protagonisten und lernte ein paar recht außergewöhnliche Bekannte/Freunde von ihnen kennen. Dies war wirklich ziemlich witzig und absolut authentisch erzählt, egal wie verrückt etwas klang.
Natürlich ließ der erste Auftrag nicht lange auf sich warten, sodass fix die Klamotten gepackt und schnell nach Cumbria aufgebrochen wurde. Was mich als Leserin dort erwartete, wäre nicht mit wenigen Worten zu erklären – außerdem will ich euch ja nicht den ganzen Spaß und vor allem die Spannung nehmen. Denn davon gab es dort genug. Ich flog tatsächlich durch die Seiten und konnte nur schwer eine Pause einlegen, um mal zu schlafen … Immerhin verfolgte mich der Auftrag nicht bis in meine Träume, denn das wäre dann doch gruselig gewesen.
Zum Weltenaufbau möchte ich nicht viel verraten, denn man muss ihn sich einfach selbst erlesen. Kaum eine Seite verging, ohne nicht mindestens eine höchst interessante Tatsache aufzudecken – egal ob es um Allison, Conny oder welche Wesen es so gibt, ging. Auch die Vergangenheit der beiden wurde immer mal wieder hervorgeholt, weswegen ich die Vermutung habe, auf Spoiler gestoßen zu sein, die die Reihe“Banshee Livie“ betreffen. Wer da nicht so drauf steht, sollte vielleicht zunächst zu diesen Bänden greifen.
Gefesselt ab der ersten Seite
Was war ich überrascht, als ich die ersten Seiten gelesen habe. Miriam Rademacher hat mich mit ihrem Schreibstil quasi ab dem ersten Wort mitgenommen und in ein mystisches sowie gruseliges Setting gezogen. Ich fand es großartig, wie sie mit den verschiedenen Sichtweisen gespielt hat und so immer mehr Spannung erzeugte. Sie setzte diese Sprünge so gekonnt ein, dass Langeweile gar nicht erst aufkommen konnte. Wie bereits erwähnt, bin ich ohne große Erwartungen an ihr Buch gegangen, denn normalerweise hätte ich eine Geschichte, in der detektivmäßig Geistererscheinungen aufgedeckt und „gelöst“ werden, nicht unbedingt als DIE Geschichte für mich eingeschätzt. Doch ich habe mich einfach so unfassbar getäuscht, denn ich kann nur lobende Worte finden. Ob dies tatsächlich daran liegt, dass ich null Erwartungen hatte oder ob ich einfach total auf Miriams Worldbuilding sowie ihren Stil abfahre, wird sich zeigen, wenn ich mich demnächst auch an Banshee Livie wage – denn das werde ich schleunigst angehen!
Natürlich darf auch ein wenig Romantik in der paranormalen Branche nicht fehlen
Conny und Allison – füreinander bestimmt?! Nun, dass fragen sich diese ungleichen Protagonisten nicht unbedingt zu Unrecht. Er ist ein relativ erwachsener, ernster junger Mann, der eine gewisse Professionalität in die Geisterkanzlei und ihrem Beruf als Anwälte der Geister hineinbekommen will. Allison hingegen ist das Chaos in Person, hat immer einen sarkastischen Spruch auf den Lippen und ist kaum zu bändigen. Doch beide bilden trotz dieser Unterschiede ein wunderbares Team – ob das aber reicht, um ihr gemeinsames Schicksal wirklich anzunehmen? Ich bin so unfassbar gespannt, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt – denn eins lasst euch gesagt sein: Geheimnisse stehen auch hier an der Tagesordnung.
Fazit
Miriam Rademacher hat mit „Harrowmore Souls: Zimmer 111“ eine unglaublich spannende, teils gruselige, aber auch interessante Geschichte geschrieben, auf deren Fortgang ich wahnsinnig gespannt bin. Beim Lesen empfand ich keine Langeweile, im Gegenteil. Der Schreibstil und die wechselnden Sichtweisen zwischen verschiedenen Charakteren machte alles noch spannender und ließ mich durch die Seiten fliegen.
Da es sich bei „Harrowmore Souls“ um ein Spin-Off der Banshee Livie Reihe handelt, sind Spoiler möglich. Tatsächlich hatte ich nämlich des Öfteren das Gefühl, dass die vielen Informationen aus der Vergangenheit einiges „vorwegnehmen“. Deswegen ist es für die LeserInnen unter euch, die Spoiler gar nicht mögen, besser, zunächst zu „Banshee Livie“ zu greifen.
Alles in allem fand ich die Geschichte absolut überraschend – sie konnte sich definitiv von Beginn an in mein Herz schleichen. Daher freue ich mich auf die Fortsetzung und werde demnächst auf jeden Fall die Vorgängerreihe lesen.